Der diesjährige Sommer war deutlich zu warm. In den Monaten Juni, Juli und August wurde das klimatologische Mittel jeweils um 2 bis 3 Grad übertroffen. Damit reiht sich der Sommer 2018 zwar nahtlos in den Trend der letzten Jahre ein. Ein Rekordsommer war es jedoch temperaturmässig nicht, der Sommer 2003 liegt weiterhin unerreichbar an der Spitze.
Besonders der Juni konnte demjenigen von 2003 nicht das Wasser reichen. Im Jahr 2003 wurde verbreitet ein Temperaturüberschuss von 5 bis 6 Grad erreicht, 2018 konnte "lediglich" ein Überschuss von etwa 2 Grad verzeichnet werden. Im Juli dagegen wurden die Temperaturen von 2003 häufig übertroffen. Die grössten Abweichungen vom Mittelwert wurden dieses Jahr in Basel mit 2.7 Grad, in Chur mit 2.6 Grad und in Sitten mit 3.2 Grad erreicht. Die Durchschnittstemperaturen im Juli 2003, welche nicht ganz so extrem waren wie im Vormonat, konnten damit an vielen Stationen getoppt werden. Der August 2018 war verbreitet etwa 3 Grad zu warm, damit kommt er dem August 2003 nahe, aber erreicht ihn nicht ganz. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 20.9 Grad in Chur und 20.5 Grad in Zürich wurde das klimatologische Mittel in diesem August um 3.2, respektive 3.3 Grad übertroffen. Im August 2003 betrugen die Abweichungen jedoch verbreitet über 4 Grad. Damit präsentiert sich der Sommer 2018 zusammengefasst deutlich zu warm und geht damit als drittwärmster Sommer in die Geschichtsbücher ein. Die grössten Abweichungen vom Sommer-Mittelwert wurden gesamthaft in Sitten mit 3.1 Grad und in Chur mit 2.7 Grad verzeichnet, am geringsten war die Differenz mit 1.3 Grad in Samedan. Allgemein fielen an den Bergstationen und im Tessin die Abweichungen etwas geringer aus als im Flachland. In den Monaten Juni, Juli und August wurden zudem deutlich mehr Hitze- (Temperatur >30 Grad) und Sommertage (>25 Grad) registriert, als normalerweise erwartet werden. In Zürich beispielsweise wurden im Sommer 2018 25 Hitzetage gezählt, erwartet werden dort normalerweise im ganzen Jahr nur 9. Auch die registrierten Sonnenstunden bestätigen dieses Bild des Sommers. Verbreitet wurde die normalerweise übliche Anzahl Sonnenstunden übertroffen. Am meisten schien die Sonne in Genf, dicht gefolgt von Sitten und Lugano. Die grössten Abweichungen, von zum Teil über 200 Sonnenstunden mehr, wurden in Basel, Genf, Lugano und in St. Gallen gemessen, dort schien die Sonne sogar mehr als im Jahr 2003. An den meisten anderen Stationen konnte die Anzahl Sonnenstunden aus 2003 jedoch nicht erreicht werden. Passend zur Temperatur konnte auch hier die Station Samedan die kleinste Abweichung von der Norm verzeichnen.
Prägend war diesen Sommer vor allem die Trockenheit, welche in der ganzen Schweiz zu erhöhter Waldbrandgefahr und teilweise auch Wasserknappheit führte. Es fiel verbreitet nur rund die Hälfte des normalerweise üblichen Niederschlags. Besonders trocken war es in Chur, wo nur gerade 30% der langjährigen Durchschnittsmenge fielen. Tendenziell lässt sich erkennen, dass besonders die Stationen im Osten der Schweiz wenig Niederschlag erhalten haben, beispielsweise Chur, Zürich, Samedan und Säntis. Dort war der Sommer 2018 auch häufig trockener als im Jahr 2003. Im Westen fiel etwas mehr Niederschlag, trotzdem lag die Menge noch deutlich unter dem klimatologischen Normwert. Unter dem Defizit litten vor allem die Pflanzen, an einigen Orten konnte an Bäumen bereits eine sonst für den Herbst übliche Verfärbung der Blätter beobachtet werden. Zudem war die Waldbrandgefahr in der ganzen Schweiz gross bis sehr gross, einige Kantone erliessen Feuerverbote. Damit waren auch die Feuerwerke am 1. August eingeschränkt.
Das Wetter war in diesem Sommer bestimmt durch zwei vorherrschende Wetterlagen. Einerseits lag die Schweiz oft unter einer flachen Druckverteilung. Dabei war es tagsüber meist sonnig und heiss, jedoch wurde auch die Entstehung von teilweise kräftigen Gewittern begünstigt. So gingen besonders im Juni einige Gewitter über der Schweiz nieder. Diese brachten jedoch nur lokal und für kurze Zeit heftige Niederschläge, welche meist oberflächlich abflossen und somit nicht viel gegen die grossflächige Trockenheit ausrichten konnten. Ebenfalls für trockene Verhältnisse sorgte die besonders in der zweiten Sommerhälfte vorherrschende Hochdrucklage. Diese blieb lange Zeit ungestört, im ganzen Sommer zog keine richtige Front über die Schweiz. Somit waren die Bedingungen für hohe Temperaturen, viel Sonnenschein und wenig Regen ideal. Betrachtet man den Trend der letzten Jahre, ist zu erwarten, dass solch heisse und trockene Sommer in Zukunft zur Regel werden dürften.