Venetien IT - 9-Jähriger immer wieder vom Stiefvater verprügelt

Symbolbild
Symbolbild (Bildquelle: Polizei)

Drei Lehrern ist es zu verdanken, dass der Albtraum eines 9-jährigen Jungen ein Ende hat und der Kleine nun in der Kinderabteilung des Krankenhauses von Padua behandelt wird.

Der Peiniger war der Stiefvater, ein 39-jähriger Moldawier. Der Staatsanwalt von Padua, Sergio Dini, beantragte die Verhaftung des Mannes, doch der Staatsanwalt Claudio Marassi hielt es für angebracht, ein Aufenthaltsverbot in der Gemeinde Piovese zu verhängen, wo das Kind mit seiner Mutter lebt. Gegen den Mann wurde daher ein Hausverbot verhängt und ein absolutes Verbot, sich dem Opfer und den von ihm besuchten Orten zu nähern, sowie ein (auch indirektes) Kontaktverbot ohne Genehmigung des Richters.

Beunruhigend ist auch das Verhalten der Mutter, die, als sie ins Krankenhaus gerufen wurde, sich weigerte, die Beweise zu akzeptieren. Als sie von den Carabinieri befragt wurde, sagte sie, ihr Sohn habe sich selbst verletzt. Sie beharrte darauf, dass er zu Hause gestürzt sei oder von seinem Fahrrad. Vor allem leugnete sie jede Verantwortung ihres Lebensgefährten. Die Schilderungen des Jungen und die Spuren an seinem Körper lassen jedoch keinen Zweifel zu. Er wurde angeblich gefoltert, damit er den Abwasch macht und das Bad im Haus putzt.

Der Fall kam am 19. September ans Licht, als der Schüler mit einer auffälligen Schwellung am Auge in der Schule erschien. Es war nicht das erste Mal, denn bereits im Juni hatte er das Klassenzimmer mit einem schwarzen, geschwollenen Auge betreten. Das verängstigte Kind schwieg aus Angst vor Schlägen. Einer der Lehrer dachte sich eine List aus und forderte ihn auf, auf einem "Geheimblatt" alles aufzuschreiben, was passiert war. Die List funktionierte: Der Junge erzählte, dass er vom Lebensgefährten seiner Mutter geschlagen wurde, weil er seine Befehle nicht befolgen wollte.

Am 11. Oktober kam er mit starken Schwellungen im Gesicht und an den Armen, einem Hämatom am Bauch, das offenbar durch Tritte verursacht worden war, und weiteren blauen Flecken an den Oberschenkeln, den Genitalien, der Leiste und dem Gesäß in die Schule zurück, so dass er sich nicht setzen konnte. Die Lehrer informierten den Sozialarbeiter, der sich an die Polizei wandte. Als der Krankenwagen eintraf, war es ein Arzt, der den letzten Wutausbruch bescheinigte: Er war angeblich von seinem Stiefvater mit einem Gürtel verprügelt worden, weil er eine Fensterscheibe eingeschlagen habe.