Kurz vor 17 Uhr meldete sich eine 72-jährige Frau am Schalter der Stadtpolizei Winterthur. Sie gab an, dass sie kurz vorher von einem falschen Polizisten angerufen worden sei. Die geistesgegenwärtige Rentnerin liess sich jedoch nicht täuschen und führte den Betrüger ihrerseits hinters Licht: Sie vereinbarte mit dem Unbekannten, dass sie sofort zur Bank gehe, um die verlangten 50‘000 Franken abzuheben. In Wahrheit informierte sie die Polizei.
Als der Betrüger wenig später wie vereinbart das Couvert mit den vermeintlichen 50‘000 Franken aus dem Briefkasten der Frau nahm, wurde er zusammen mit einem Komplizen von Stadt- und Kantonspolizisten in flagranti verhaftet.
Nach weiteren Ermittlungen konnte ein weiterer Mann verhaftete werden, der unter Verdacht steht mit den zuvor verhafteten Abholern und den Hintermännern im Ausland zusammen zu arbeiten. Bei den mutmasslichen Telefonbetrügern handelt es sich um zwei Schweizer im Alter von 22 und 24 Jahren und einen 19-jährigen Türken. Sie wurden der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland zugeführt.
Achtung Schockanruf!
Seit anfangs Juli erbeuteten die Telefonbetrüger im Kanton Zürich mit sogenannten Schockanrufen über 1,1 Millionen Franken.
Beim Schockanruf geben sich die Betrüger als Polizisten oder Staatsanwälte aus und erzählen, dass ein Familienmitglied einen schweren Unfall erlitten hat und diese Person sofort operiert werden müsse. Die Operation könne aber nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher bar bezahlt wird.
Die Betrüger setzen bewusst auf das Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu schnellen Entscheidungen zu drängen.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht zu kurzfristigen und unüberlegten Entscheidungen verleiten, ganz egal, wie glaubwürdig eine Situation dargestellt wird.
- Beenden Sie das Telefongespräch, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Überweisen und übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
*Weitere Informationen unter www.telefonbetrug.ch *
Quelle: Kapo ZH