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Zahlungsverkehr im Internet: Höchste Sicherheit war noch nie so wichtig wie heute

(Bildquelle: Unsplash.com / @ Brooke Cagle)

Zahlungen über das Internet sind heute ganz alltäglich. Beim Einkauf im Online-Shop oder bei der automatischen Abbuchung der Handyrechnung geht alles automatisch und häufig sogar ohne die Eingabe spezieller Sicherheitspasswörter. Dabei ist Sicherheit ein Schlüsselwort, wenn es um finanzielle Transaktionen im Internet geht. Trotz aller Affinität zum elektronischen Datentransfer und den Einkaufsmöglichkeiten im Online-Bereich sollten Verbraucher den Schutz ihrer persönlichen Daten nicht aus den Augen verlieren und genau darauf achten, wem sie Zugang zu ihrer Bankverbindung gewähren.

Die Möglichkeiten, die das Internet heute bietet, sind nahezu unbegrenzt. Das betrifft auch die Zahlungsoptionen, die immer vielfältiger werden und sich zunehmend ins Internet verlagern. Digitale Zahlungswege werden gerne genutzt: Laut Swiss Payment Monitor 2020 haben Zahlungen mit Bargeld abgenommen, während mobile Bezahlverfahren und das Nutzen von Debitkarten weiterhin hohe Nutzerzahlen verzeichnen. Leider gilt die Zunahme an Möglichkeiten im Internet für Händler und Verbraucher ebenso wie für Hacker und Trickdiebe. Die Internetkriminalität wächst ebenso rasant wie die Vertriebs- und Einkaufsmöglichkeiten, die E-Commerce und Co. bieten. Immer wieder zeigen aktuelle Erhebungen, dass vor allem Verbraucher bei der Nutzung des Internets nicht vorsichtig genug sein können. Trotzdem werden die Gefahren, die im World Wide Web lauern, von der breiten Bevölkerung vielfach unterschätzt.

Risiken für Verbraucher beim Zahlungsverkehr im Internet

Die Risiken, denen Verbraucher beim Zahlungsverkehr im Internet begegnen können, sind vielseitig und auf den ersten Blick häufig gar nicht zu durchschauen. Das grösste Risiko stellt zunächst einmal die Anonymität dar, die im Internethandel und im Online-Zahlungsverkehr herrschen. Der Kunde schliesst Verträge mit einem Geschäftspartner ab, mit dem er nicht persönlich im Kontakt steht. Kontakte per Telefon, E-Mail und elektronische Kontaktformulare können leicht manipuliert werden. Wenn Papier geduldig ist, so sind es Informationen, die über das Internet versandt werden, erst recht.

Demselben Risiko sehen sich selbstverständlich auch Händler und Dienstleister im Internet gegenüber. Auch Kundenkonten können gefälscht sein und auch auf Verbraucherseiten sind zahlreiche Hacker und Trickbetrüger unterwegs. Für Händler und Dienstleister kann es sogar besonders unangenehm werden, denn wenn es zu Schwierigkeiten bei der Abwicklung eines Kaufvertrages kommt, ist der Händler in der Nachweispflicht. Hat er zum Beispiel eine bestellte Ware versandt, die Zahlung bleibt aber aus, muss der Händler beweisen, dass eine Bestellung tatsächlich in dieser Form aufgegeben wurde. Hat ein Hacker beispielsweise die Identität eines unwissenden Kunden angenommen, um einen Kauf zu tätigen, kann dies für den Händler viele Schwierigkeiten aufwerfen und nicht selten ist er aufgrund einer nicht erfüllbaren Nachweispflicht letztendendes der Leidtragende.

Eine ähnliche Problematik kann sich auch für den Verbraucher stellen, wenn er an einen unehrlichen Geschäftspartner gerät. Zwar sind einige Rechte des Käufers in den verschiedenen Gesetzen rund um den E-Commerce verankert, geschickte Betrüger sitzen aber nicht selten im Ausland und lassen sich somit nur schwer oder sogar überhaupt nicht auffinden - schon gar nicht mithilfe hiesiger Gesetze zur Verantwortung ziehen.

Besonders heikel kann es werden, wenn es darum geht, private Bankdaten im Internet preiszugeben, um eine Zahlung vornehmen zu können. In vielen Online-Shops gibt es die Möglichkeit, Kreditkarteninformationen oder Bankdaten für das Lastschriftverfahren zu hinterlegen. Dies soll einerseits den Einkauf im Internet unkomplizierter gestalten und andererseits möchten Verkäufer sich auf diese Weise schützen und verhindern, dass Zahlungen langfristig ausbleiben.

Viele Online-Shops bieten heute Zahlungssysteme an, die speziell dafür entwickelt wurden, um hoch sensible Zahlungstransaktionen sicher und vor Hackern geschützt auszuführen. Gleiches gilt zum Beispiel auch für die Anbieter von Online-Spielen, bei denen es um den Einsatz echten Geldes geht. Seriöse Online-Shops, Spieleanbieter und andere Online-Vertreiber erkennt man daher unter anderem durch sichere Zahlungssysteme wie PaysafeCard, PayPal, Skrill und Neteller. So können Nutzer im Live Casino beispielsweise mit Paysafecard bezahlen und ihre Anonymität wahren, während E-Wallets mit Schnelligkeit überzeugen. Darüber hinaus zeichnen sich solche seriösen Casinoanbieter dadurch aus, dass sie beispielsweise verschiedene Boni und eine hohe Transparenz anbieten. Ein gutes Beispiel für einen seriösen Online-Shop mit flexiblen Bezahlarten und weiteren Vorteilen ist Zalando: Hier können Käufer beispielsweise mit PayPal oder auf Rechnung bezahlen, haben 30 Tage Rückgaberecht und zudem verfügt der Shop über das Gütesiegel „Swiss Online Garantie“. Zalando gehört somit zu den zertifizierten Onlinehändlern des HANDELSVERBAND.swiss. Dieses Gütesiegel steht unter anderem für die Schlichtung von Konfliktsituationen durch die Ombudsstelle E-Commerce und für die Einhaltung des Ehrenkodex des HANDELSVERBAND.swiss.

Wer im Internet seine Einkäufe erledigen oder an einem zahlungspflichtigen Spiel teilnehmen möchte, sollte unbedingt auf diese sicheren Bezahlmöglichkeiten achten.

Ausserdem sollten die Hintergründe eines Shops oder Anbieters vor jedem Vertragsabschluss kritisch geprüft werden. Lässt sich auf der Internetseite zum Beispiel kein Betreiber mit festem Unternehmenssitz ausmachen, ist von einem geschäftlichen Kontakt dringend abzuraten. Transparenz aller Transaktionen und eine hohe Wertschätzung der Privatsphäre potentieller Kunden zählen heute zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen für seriöse Anbieter im Internet. Verbraucher sollten immer den vollen Überblick über die Hintergründe einzelner Transaktionen behalten und sowohl eine Lieferung als auch eine Zahlung immer lückenlos nachverfolgen können. Auch die Einsicht in die vollständigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist heute selbstverständlich für seriöse Internetgeschäfte. Sind die AGBs auf einer Internetseite nur sehr versteckt und in gekürzter Form zugänglich, sollten Verbraucher lieber die Finger davon lassen.

(Bildquelle: Unsplash.com / @ Mailchimp)

Wer absolut auf Nummer sicher gehen möchte, wählt, sofern möglich, die Zahloption „Kauf auf Rechnung“. So kann der fällige Betrag bequem nach Erhalt der Ware überwiesen werden. Ein Lieferungsausfall ist damit ebenso ausgeschlossen wie der Missbrauch von Bankdaten, da keine Online-Übermittlung von Zahlungsinformationen erforderlich ist. Leider bieten längst nicht mehr alle Internethändler diese Option an, und zwar aus Gründen des Eigenschutzes. Ist ein Kauf auf Rechnung nicht möglich, ist das Lastschriftverfahren die für den Verbraucher sicherste Alternative. Bei einem Kauf per Lastschrift ist es nämlich unter bestimmten Voraussetzungen möglich, das Geld über das Kreditinstitut zurückholen zu lassen, sollte es zu Schwierigkeiten bei der Kaufabwicklung kommen. Die Übermittlung der Kontodaten für das Lastschriftverfahren oder für die Abbuchung von der Kreditkarte sollte aber immer und ausschliesslich über spezielle Sicherheitsserver übertragen werden. Weist der Anbieter bei der Transaktion kein entsprechendes Sicherheitszertifikat vor, sollte der Vorgang noch einmal kritisch geprüft werden.

Verbraucher sollten Warnungen ernst nehmen

Verbraucherschützer warnen immer wieder vor einem allzu leichtfertigen Umgang mit persönlichen Angaben im Internet. Vor allem Kontodaten gehören zu den sensiblen Informationen, auf die es Betrüger im Internet abgesehen haben. Über Phishing und Onlinebetrug im Bereich E-Commerce bis hin zu Identitätsdiebstahl und der Schädigung heimischer Computernetzwerke durch Malware können die Folgen ebenso ärgerlich wie kostenintensiv sein.

Viele praktische Informationen rund um das Thema Betrugsmaschen und Sicherheit im Internet hat die Schweizerische Kriminalprävention zusammengestellt. Auf der Internetseite erhalten Verbraucher viele Tipps zum Schutz ihrer Privatsphäre im Internet. Dazu zählen Informationen zur sicheren Erstellung von Passwörtern, zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet und natürlich auch zu dem grossen und immer aktuelleren Thema sicherer Zahlungsverkehr im Internet.