Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten bestellen gerne online und weltweit. Doch nicht alles, was in die Schweiz geliefert wird, ist legal. Taschen, Uhren, Schmuck, Bekleidung: was im Internet als attraktives Angebot lockt, kann auch eine Fälschung sein. Nach wie vor stammen nahezu drei Viertel aller vom Zoll zurückgehaltenen Sendungen aus China und Hongkong.
Anders sieht es im Reiseverkehr aus. Fast 60 Prozent der bei Reisenden eingezogenen Waren stammten aus dem EU-Raum und der Türkei. Dabei handelte es sich bei knapp 40 Prozent der Fälschungen um Taschenwaren; gefolgt von Uhren, Schmuck und Brillen (knapp 30 %).
Massiver Rückgang der Fälschungen
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Anzahl der vom Zoll angehaltenen Sendungen massiv reduziert. Im Handelsverkehr, der auch Post- und Kuriersendungen enthält, beträgt der Rückgang nahezu die Hälfe (2017: 1'633 Sendungen, 2016: 3'125 Sendungen).
Aufgrund von Personaleinsparungen im Rahmen des Stabilisierungsprogramms des Bundes können die Zollstellen weniger Sendungen kontrollieren. Folglich stellen sie weniger Fälschungen fest. Der Zoll hält sich dabei an die politischen Vorgaben und arbeitet mit den Mitteln, welche die Politik zur Verfügung stellt.
Bevölkerung aufklären
Nicht an Umfang und Bedeutung verloren hat indes das Phänomen der Produktfälschungen selbst: Gefälscht und kopiert wird nahezu alles, was einen guten Namen hat. Bei jedem Kauf einer Fälschung verliert der Originalhersteller Geld und dem Staat werden Steuergelder und Sozialabgaben vorenthalten. Umso wichtiger ist deshalb die Sensibilisierung der Konsumentinnen und Konsumenten über die Schattenseiten und Hintergründe von Fälschungen.
Mit diversen Aktionen klärt STOP PIRACY die Schweizer Bevölkerung darüber auf, woran Fälschungen erkannt und wie deren Kauf vermieden werden kann. "Denn am Anfang steht stets ein Kaufentscheid, der in Kenntnis um das Risiko einer Fälschung erfolgen sollte", so Florence Clerc, Geschäftsführerin von STOP PIRACY, "der Zoll sorgt lediglich dafür, dass das Gesetz eingehalten wird".
Artikelfoto: Kecko (CC BY 2.0)