Einsatzleitzentrale
Bereits in den frühen Morgenstunden des Donnerstags erreichten zahlreiche Feuerwehr-Notrufe die Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich. Die andauernden Regenfälle führten besonders in der Zürichsee-Region zu Überflutungen von Gebäuden und Unterführungen. Im Laufe des Morgens nahmen die Notrufe stetig zu, wobei die Gründe zwischenzeitlich bei den grossen Schneemassen lagen. Vielerorts führte dies zu Umstürzen ganzer Bäume oder grosser Äste, was den Einsatz der jeweiligen Orts- und Stützpunkt-Feuerwehren erforderte. Die Lage verschärfte sich mit zunehmender Dauer, denn die stetigen Schneefälle erschwerten auch die Zufahrten der Rettungskräfte zu den Einsatzorten. Innerhalb der letzten 24 Stunden (seit gestern 07.00 Uhr) gingen bei der Einsatzleitzentrale weit über 1 000 Anrufe auf den Notrufnummern 118 und 144 ein. Die verschiedenen Feuerwehren im Kanton Zürich mussten rund 1 000 verschiedene Ereignissen (Bäume und Äste, Sicherung von Gütern, Unfälle etc.) bewältigen und waren stark gefordert, das gesamte Einsatzvolumen zu bewältigen. Um die eingehende Anrufe und sämtliche Dispositionen fach- und zeitgerecht bewältigen zu können, wurde das TOC (Tactical Operation Center) von SRZ in Betrieb genommen und die Mitarbeitenden-Bestände in der Einsatzleitzentrale aufgestockt.
Berufs- und Milizfeuerwehr
Die grossen Schneemassen führten auch auf dem Stadtgebiet von Zürich zu zahlreichen Einsätzen der Berufsfeuerwehr. Unter den massiven Schneelasten brachen grosse Äste ab, ganze Bäume stürzten um und begruben zahlreiche Fahrzeuge und Gegenstände unter sich. Mit Pionierfahrzeugen und schweren Geräten wurden die Bäume zersägt und weggeräumt. Glücklicherweise kamen dabei keine Menschen zu schaden. Vielerorts stürzten Bäume und Äste auf die Fahrleitungen der VBZ, sodass die Feuerwehr unterstützend bei der Beseitigung mithalf. Verschiedentlich mussten auch Baugerüste und Sachgüter durch die Feuerwehr gesichert werden. Auf den Autobahnabschnitten rund um Zürich war die Feuerwehr von Schutz & Rettung Zürich ebenfalls im Einsatz, um die Fahrbahnen von Bäumen und Ästen zu befreien. Dabei gestalteten sich die Anfahrten auf die Autobahn oft als schwierig, weil die Notzufahrten für die Rettungskräfte durch die hohen, teilweise weggeräumten Schneemassen unzugänglich waren. Zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr wurden alle Kompanien der städtischen Milizfeuerwehr aufgeboten. Nur so kann das hohe Einsatzvolumen bewältigt werden. Bis anhin wurden allein auf dem Stadtgebiet rund 300 Feuerwehreinsätze disponiert, die rund um die Uhr durch die Einsatzkräfte abgearbeitet wurden.
Aktuelle Lage
Die anhaltenden Schneefälle führen stetig zu weiteren Einsatzmeldungen, sodass die Einsatzzentrale sowie insbesondere die Feuerwehren vorerst nicht zur Ruhe kommen. Die Einsatzleitung triagiert und priorisiert fortlaufend die eingehenden Einsätze und setzt entsprechendes Schwergewicht auf die dringlichen Ereignisse.
Sanität
Die Wettersituation und der Schnee hatten auch zur Folge, dass Personen stürzten und sich dabei Verletzungen zuzogen, die durch den Rettungsdienst erstversorgt und die Personen teilweise hospitalisiert werden mussten. Das Einsatzvolumen auf dem Stadtgebiet lag mit insgesamt 115 Einsätzen auch bei der Sanität leicht über dem täglichen Durchschnitt (ca. 100 Einsätze). Die Herausforderungen für die Rettungsteams waren in erster Linie die Zufahrten zu den Einsatzorten sowie den Spitälern, welche durch die prekären Strassenverhältnisse stark beeinträchtigt wurden.
Ausrüstung und Zufahrten
In Anbetracht der heftigen und lang andauernden Schneefälle wurden bereits am Donnerstagmorgen sowohl die Fahrzeuge der Feuerwehr als auch die Rettungs- und Notarztwagen mit Schneeketten ausgerüstet, um so die Zufahrten zu allen Gebieten der Stadt sicherzustellen. Trotzdem gestalteten sich die Anfahrten für die Einsatzfahrzeuge teilweise schwierig, weil sie durch andere Verkehrsteilnehmer oder Gegenstände behindert oder beeinträchtigt wurden.