Seit dem 23. Dezember 2020 und insbesondere diese Woche koordiniert eine mobile Impfequipe in Absprache mit den Heimleitungen die Impfung der Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen. Am Montag, 11. Januar 2021 öffnet nun auch das Impfzentrum in Baar im «Gewerbepark an der Lorze» auf dem alten Spinnereiareal. Für den Aufbau und Betrieb des Impfzentrums sind das Zuger Kantonsspital und die Hirslanden AndreasKlinik verantwortlich.
Deren Spitaldirektoren schauen mit Zuversicht auf die Öffnung am Montag. «Die Infrastruktur vor Ort steht, das Personal ist rekrutiert und geschult. Wir sind bereit», sagt Matthias Winistörfer, Direktor des Zuger Kantonsspitals im Eingangsbereich des Impfzentrums. Die Probedurchgänge am Donnerstag seien erfolgreich über die Bühne gegangen. Heute Nachmittag finden weitere statt. Dabei werden je 50 Personen über 75 Jahren geimpft.
Im Januar bis zu 200 Impfungen täglich
Dem Kanton Zug stehen bis Ende Januar gesamthaft knapp 6’000 Impfdosen zur Verfügung. Diese werden einerseits durch die mobile Impfequipe in den Alters - und Pflegeheimen und andererseits im Impfzentrum verabreicht. Aufgrund der limitierten Anzahl geht man davon aus, täglich bis zu 200 Personen im Impfzentrum impfen zu können. Im Vollbetrieb und bei genügend Impfdosen sind jedoch täglich 700 Erstimpfungen und 700 Zweitimpfungen möglich. Die Kapazität wird basierend auf den verfügbaren Impfdosen dynamisch hochgefahren. Für einen Impftermin müssen sich die für eine Impfung vorgesehenen Personen über die zentrale Plattform «Corona Impfung Zug» (www.corona-impfung-zug.ch) anmelden. Dies ist am Montag, 11. Januar ab 9 Uhr möglich. «Eine Online-Anmeldung ist notwendig. Man kann nicht einfach vorbeikommen und sich impfen lassen», erklärt Jonas Zollinger, Direktor der Hirslanden AndreasKlinik. Bei Bedarf helfe die Hotline des Impfzentrums bei der Online-Anmeldung (041 531 48 00). Sie beantwortet jedoch keine medizinischen Fragen. Die wichtigsten Fragen zur Covid-19-Impfung werden auf der «Corona Impfung Zug»-Webseite beantwortet. Über die Plattform wird auch informiert, wann die Impfung weiteren Zielgruppen offensteht.
Besonders vulnerable Personen zuerst
«Die Inbetriebnahme des Impfzentrums ist angesichts der seit Wochen angespannten und sich wieder zuspitzenden epidemiologischen Lage ein Meilenstein im Bestreben, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen», erklärt Martin Pfister. Kantonsarzt Rudolf Hauri betont in Anbetracht der bedrohlichen epidemiologischen Lage und aktuell sehr hohen Fallzahlen, dass die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln weiterhin oberste Priorität habe. Denn der Effekt der intensivierten Impfaktivitäten werde nicht unmittelbar spürbar sein: «Der Einfluss der Impfung auf die Virusaktivitäten und damit auf die Fallzahlen und die epidemiologische Lage macht sich erst dann bemerkbar, wenn sich die breite Erwachsene Bevölkerung impfen kann.» Dies wird erst in ein paar Monaten möglich sein. Zunächst gelte der Fokus des Impfzentrums aufgrund der limitierten Anzahl Impfdosen dem Schutz der besonders vulnerablen Personen, so der Kantonsarzt. Konkret handelt es sich dabei um Personen über 75 Jahren. So bald wie möglich sollen auch Erwachsene mit einer chronischen Krankheit höchsten Risikos unabhängig vom Alter geimpft werden. Das Vorgehen entspricht der Covid-19-Impfstrategie des Bundes.