Cyanobakterien des Typs Woronichinia sp. überschreiten den von der WHO für Badegewässer empfohlenen Schwellenwert von 20'000 Zellen/ml. Diese Cyanobakterien können Toxine produzieren, die für die Gesundheit von Mensch und Tier potenziell gefährlich sind.
Die starke Hitze der letzten Wochen sowie die Tatsache, dass der Badeteich flach ist und das Wasser darin stagniert, können das starke Wachstum der Cyanobakterien erklären.
Diese Toxine stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar, wenn man sie verschluckt, in direkten Kontakt mit ihnen kommt (z. B. beim Schwimmen in kontaminiertem Wasser) oder sie einatmet. Sie können Verdauungsstörungen oder grippeähnliche Symptome verursachen, Kopfschmerzen oder Schwindel hervorrufen.
Speziell für kleine Kinder und Tiere sind Cyanobakterien besonders gefährlich.
Bei Verdacht auf eine Sichtung von Cyanobakterien sollten Sie sich unter der Nummer 118 wenden. Bei Verdacht auf Vergiftungen bei Menschen sollten sie die 144 oder bei Haustieren ihren behandelnden Tierarzt kontaktieren.
Eine wöchentliche Überwachung der gesundheitlichen Qualität des Wassers wird vom kantonalen Wasseramt eingerichtet. Sobald sich die Lage normalisiert, wird das Verbot wieder aufgehoben.
Empfehlungen fürs Schwimmen und Baden
- Wenn man aufgrund der Algendichte im knietiefen Wasser die eigenen Füsse nicht mehr klar erkennen kann, wird vom Baden abgeraten.
- Auffällig gefärbte Wasserflächen mit Schlieren oder Flocken sowie Ansammlungen von Algen meiden.
- Personen mit empfindlicher Haut (insbesondere Kleinkinder) sollen das Baden im See auf Bereiche mit klarem Wasser beschränken.
- Verschlucken von Wasser vermeiden.
- Nach dem Baden gut duschen und gründlich abtrocknen.
Empfehlungen für Hundehalterinnen und Hundehalter
- Halten Sie Ihren Hund von trübem Wasser fern – das gilt auch für Pfützen.
- Lassen Sie Ihren Hund in trübem Wasser weder spielen noch schwimmen.
- Lassen Sie Ihren Hund kein trübes Wasser trinken oder Algen fressen.
- Ist Ihr Hund mit möglicherweise kontaminiertem Wasser in Berührung gekommen, verhindern Sie, dass er seine Pfoten oder sein Fell ableckt. Waschen Sie sein Fell so rasch als möglich gründlich mit klarem Wasser aus.
Mögliche Auswirkungen bei Menschen
Erhöhte Toxinkonzentrationen während einer Algenblüte können beim Verschlucken grösserer Mengen von kontaminiertem Wasser und bei Hautkontakt gesundheitsschädlich sein.
Je nach Art und Dosis des aufgenommenen Toxins können milde bis starke Erkrankungen mit Symptomen folgender Art auftreten:
- Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen
- Erbrechen / Durchfall
- Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
- Muskelkrämpfe
- allergische Reaktionen
Mögliche Auswirkungen bei Hunden
Hunde und andere Tiere können akute Vergiftungssymptome zeigen, nachdem sie Blaualgen-Toxine aufgenommen haben. Beim Hund sind dies:
- Erbrechen / Durchfall
- Atemnot, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
- übermässiges Speicheln und Muskelzittern
- Lähmungen und Krämpfe
Symptome können schon wenige Minuten nach dem Kontakt auftreten und rasch zum Tod führen.
Was sind Blaualgen?
Blaualgen gehören zu den ältesten Lebensformen auf der Erde. Sie waren vermutlich die ersten Organsimen, die durch Fotosynthese ihre Energie direkt aus dem Sonnenlicht gewinnen konnten und dabei Sauerstoff in die Atmosphäre abgaben. Blaualgen haben wie Bakterien einfach gebaute Zellen ohne echten Zellkern. In der Wissenschaft spricht man von Cyanobakterien. Eine sichere Unterscheidung von höher entwickelten Algen und Cyanobakterien ist nur unter dem Mikroskop möglich. Wenn nachfolgend von Algen die Rede ist, werden Blaualgen zur Vereinfachung miteinbezogen.
Es gibt mehrere tausend Arten von Blaualgen auf der Erde, die man in ganz unterschiedlichen Lebensräumen im Wasser und an Land findet. In unseren Seen und Fliessgewässern kommen Blaualgen das ganze Jahr über weit verbreitet vor. Einige Arten enthalten neben grünen Pigmenten blaues Phycocyanin. Sie sind daher blau-grün gefärbt, was die Namensgebung begründet. Die Bezeichnung Blaualgen gilt aber für alle Cyanobakterien, auch für die Arten, die kein Phycocyanin haben und gelb, grün, braun oder sogar rot gefärbt sein können. Einige Arten können Stoffwechselprodukte bilden, die für Mensch und Tier giftig sind.
Quelle der Nachricht: Kanton Genf