Luzern

Hochwasser in Luzern - Historisches Museum bleibt vorübergehend geschlossen

Das Grundwasser drückt von aussen durch
Das Grundwasser drückt von aussen durch (Bildquelle: Kanton Luzern)

Der hohe Wasserpegel der Reuss macht auch dem Historischen und dem Natur-Museum zu schaffen. In den Untergeschossen lagern wertvolle Kulturgüter, die nun vorsorglich in sichere Lagen transportiert werden müssen. Das Historische Museum schliesst deshalb für die nächsten Tage, bis die Hochwassergefahr gebannt ist. Das Natur-Museum bleibt vorläufig noch geöffnet.

Bereits gestern sickerte im Untergeschoss des Historischen Museums Wasser durch den hohen Druck in der Reuss durch Wände und Decken. In der Nacht auf heute trat das Wasser dann beim Historischen Museum über die Ufer. Es herrscht Alarmstufe Rot, und die Mitarbeitenden haben begonnen, die wertvollsten Sammlungsstücke aus dem Untergeschoss in höhere Lagen zu transportieren. Darunter zum Beispiel wertvolle historische Fahnen, die aufgrund ihres Zustands liegend aufbewahrt werden müssen.

Einige der Museumsmitarbeitenden können sich noch gut an das extreme Hochwasser in luzern im Jahre 2005 erinnern, als in dramatischen Rettungsaktionen die Sammlungen aus den unteren Geschossen des Natur-Museums und des Historischen Museums evakuiert werden mussten. Sogar unbeteiligte Passanten boten damals ihre Hilfe beim Transport an.

«Arbeiten gegen den Strom»

Weil die Mitarbeitenden mit dieser Rettungsaktion alle Hände voll zu tun haben und die Sammlungsstücke durch die Häuser in die oberen Stockwerke transportiert werden müssen, wird das Historische Museum für die nächsten Tage geschlossen bleiben, bis die Lage sich beruhigt hat. Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann bedauert diese Schliessung sehr: «Es tut natürlich weh, das Museum ausgerechnet jetzt zur Ferienzeit vorübergehend schliessen zu müssen. Gerade das schlechte Wetter lädt Familien ein, ins Museum zu gehen.»

Das Naturmuseum bleibt dank der leicht erhöhten Lage vorläufig geöffnet und bietet auch weiterhin das Ferienprogramm an. «Wir arbeiten derzeit sozusagen gegen den Strom», sagt Almut Grüner, Direktorin der beiden Museen, «und hoffen, dass das Wasser nicht noch mehr schaden anrichtet. Besonders dankbar sind wir den vielen Helfern von der feuerwehr, dem Kulturgüterschutz, der Abteilung Immobilien und den Freunden vom Naturmuseum, die uns tatkräftig unterstützen. Vieles in unseren Sammlungen ist einmalig und unersetzlich. Dank der Unterstützung und dem enormen Einsatz vom Museumsteam haben wir bislang die Oberhand!»