Internationales Diebesnetzwerk zerschlagen
Internationales Diebesnetzwerk zerschlagen
12.12.2025 | 11:08
Redaktion Polizeiticker Schweiz
(Symbolbild) (Bildquelle: Polizei )
Gemeinsame Ermittlungen der Schweizer und französischen Behörden haben ein international agierendes kriminelles Netzwerk zerschlagen, das für zahlreiche Fahrzeugdiebstähle und Einbrüche in Waffengeschäfte in mehreren Schweizer Kantonen verantwortlich sein soll.
Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Informationen, welche die Schweizer Behörden im Juni 2024 an ihre französischen Partner übermittelten. Diese Hinweise führten zur Identifizierung mehrerer Diebesbanden mit Sitz im französischen Pays de Gex. In der Folge deckten die französischen Ermittler ein hierarchisch organisiertes Netzwerk auf, das aus Auftraggebern, Logistikern und ausführenden Diebesgruppen bestand. Die Täter agierten teilweise aus Haftanstalten oder aus dem Ausland und rekrutierten ihre Helfer über soziale Netzwerke.
Das Netzwerk war zunächst auf den Diebstahl von Motorrädern mit grossem Hubraum spezialisiert, verlagerte seine Aktivitäten später jedoch auf Luxusfahrzeuge und schliesslich auf Einbrüche in Waffengeschäfte.
Umfangreiche Delikte in der Schweiz
Die Ermittlungen in der Schweiz, durchgeführt durch mehrere Kantonspolizeien mit Unterstützung von fedpol, ermöglichten es, die zentrale Rolle der Auftraggeber bei zwei Serien von Fahrzeugdiebstählen nachzuweisen. Insgesamt wurden 56 versuchte oder vollendete Delikte im Zusammenhang mit Einbrüchen in Garagen und dem Diebstahl von Luxusfahrzeugen registriert. Die Taten erstreckten sich über mehrere Kantone.
Zwischen Ende Juli und Mitte Oktober 2025 wurden dem Netzwerk zudem zwölf versuchte oder vollendete Einbrüche in Waffengeschäfte in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Schwyz, Waadt, Wallis und Zürich zugeschrieben.
Koordinierte Festnahmen in Frankreich
Am 9. Dezember 2025 kam es in Frankreich zu einer koordinierten Grossoperation unter der Leitung der Ermittlungsabteilung von Lyon und mehrerer Gendarmerie-Einheiten. In den Départements Ain, Drôme, Gard und Hérault wurden mehrere Mitglieder des Netzwerks gleichzeitig festgenommen. An der Aktion beteiligten sich auch Ermittler der Neuenburger Polizei im Rahmen eines internationalen Rechtshilfeersuchens.
Fünf Personen, darunter zwei mutmassliche Drahtzieher, wurden bei dieser Aktion verhaftet. Drei weitere Verdächtige – ein Auftraggeber sowie zwei Logistiker – waren bereits zuvor festgenommen und inhaftiert worden. Die Beschuldigten werden dem zuständigen Untersuchungsrichter in Bourg-en-Bresse vorgeführt. Die Ermittlungen dauern an.
Enge internationale Zusammenarbeit
Die Neuenburger Polizei hebt die enge und wirkungsvolle Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Schweizer Kantonspolizeien, fedpol, den französischen Behörden sowie den europäischen Partnerorganisationen Europol und Eurojust hervor. Diese Koordination habe wesentlich dazu beigetragen, die weitreichenden und mobilen kriminellen Aktivitäten im grenzüberschreitenden Raum aufzudecken und zu unterbinden.
Quelle der Polizeinachricht: Kapo NE

