Verkehrsunfälle 2021 – Kommentar
Die Verkehrsunfallzahlen bewegen sich auf stabilem Niveau
Im Jahr 2021 registrierte die Kantonspolizei im Kanton Glarus 392 Verkehrsunfälle. Dies entspricht ziemlich genau dem Vorjahreswert von 389 Fällen.
Keine Todesopfer und weniger Verletzte
Das Jahr 2021 forderte wie schon 2020, 2017 und 2010 keine Todesopfer auf Glarner Strassen. Im Jahr 1980, dem schlimmsten Jahr seit Aufzeichnungsbeginn, wurden noch 16 Todesopfer gezählt. Dies verdeutlicht den gegenwärtig sehr positiven Trend. Auch bei den Verletztenzahlen bot das Jahr 2021 ein gutes Ergebnis. Mit einem Total von 98 Verletzten bzw. einem Rückgang um 11% zum Vorjahr (110) gelang es das fünfte Mal unter einem Jahreswert von 100 Verletzten zu bleiben. Diese ermutigenden Zahlen mögen mit moderner Fahrzeugtechnik wie passiver Sicherheitseinrichtungen, Airbags, Fahrassistenten, Licht am Tag und einer generell vernünftigen Fahrweise zusammenhängen. Ganz sicher spielte auch wieder der Faktor «Glück» mit.
Positiver Pandemie-Effekt
Es gibt Anhaltspunkte, die darauf hinweisen, dass die positive Unfallentwicklung auch im Zusammenhang mit der Pandemie steht. Die Mobilität auf der Strasse nahm 2020 und 2021 augenscheinlich zu. An schönen Wochenenden mussten die Zufahrten zum Obersee und Klöntal regelmässig wegen Überlastung gesperrt werden. Durch die höheren Frequenzen wurde der Verkehr allgemein verlangsamt und Verkehrsunfälle liefen tendenziell glimpflicher ab. Ein aussergewöhnlicher Rückgang war bei den Unfällen unter Alkoholeinfluss festzustellen. 2021 wies die Statistik nur 6 Fälle aus, nachdem 2021 noch 26 Ereignisse zu Buche schlugen. Die starken Einschränkungen bei Restaurationsbetrieben und Veranstaltungen haben zu diesem Ergebnis beigetragen.
Schneereicher Winter forderte seinen Tribut
Die schneereiche Witterung anfangs 2021 und der früh einsetzende Winter Ende Jahr führte bei den Schleuder- und Selbstunfällen (134) zu höheren Zahlen als im Vorjahr (114). Ein besonders tragischer Unfall ereignete sich am 09.12.2021 auf der Autobahn A3, als ein Polizist der Kantonspolizei Glarus anlässlich von Räumungs- und Bergungsarbeiten eines im Schnee festgefahrenen Lastwagens von einem Personenwagen erfasst und sehr schwer verletzt wurde.
Die grösste Gefahr zu verunfallen bestand 2021 im Monat Januar (43), oder an Donnerstagen (69), oder zwischen 12:00-13:00 (33). Hauptunfallursachen waren Unaufmerksamkeit und Ablenkung (120), zu wenig angepasste Geschwindigkeit (54), sowie Vortrittsmissachtung (40). Beim Zweiradverkehr verunfallten im Berichtsjahr 28 Motorräder (Vorjahr 19). Bei den Fahrrädern blieb die Zahl exakt gleich (19) und bei den E-Bikes konnte zum Vorjahr ein Rückgang um 50% auf 5 Unfälle festgestellt werden. Letzteres ist erfreulich, da sich der E-Bike Boom auch 2021 fortsetzte und dem unfallträchtigen Vorjahr entgegengewirkt werden konnte.
Appell für eine unfallfreie Fahrt
Die Kantonspolizei versucht das Verkehrsunfallgeschehen mit verschiedenen Massnahmen auch 2022 positiv zu beeinflussen. Sie appelliert an die Disziplin, mahnt zur Vorsicht und wünscht sich im Strassenverkehr eine partnerschaftliche Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden.
Kriminalitätslage 2021 – Zusammenfassung
Im vergangenen Jahr wurden 1733 Straftaten registriert. Dies entspricht einer Zunahme von 103 Straftaten gegenüber dem Vorjahr (+6%). Dieser Wert liegt mit 7 Straftaten nur marginal über dem 10-Jahrsdurchschnitt. Es ist somit weiterhin eine stabile Kriminalitätsrate festzustellen, wobei jedoch eine Verlagerung innerhalb der vier Gesetzesbereiche feststellbar ist. So haben die Delikte im Bereiche des Strafgesetzbuches abgenommen, während in den übrigen Bereichen eine Zunahme feststellbar ist.
Die Straftaten wurden im Bereiche der folgenden Gesetze begangen:
Strafgesetzbuch (StGB) 1222 Delikte (71%) Betäubungsmittelgesetz (BetmG) 180 Delikte (10%) Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) 115 Delikte ( 7%) Übrige Bundesnebengesetze 216 Delikte (12%)
Fazit
Die Gesamtstraftaten gegen das Strafgesetzbuch nahmen gegenüber dem Vorjahr von 1296 auf 1222 ab (-74).
Abgenommen haben die strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben (-26) und die Verbrechen und Vergehen gegen die Freiheit (-79).
Die Straftaten der Häuslichen Gewalt (-41), der Einbruchdiebstähle (-13) und der Einschleichediebstähle (-31) zeigen ebenfalls eine erfreuliche Tendenz.
Eine Zunahme war bei den strafbaren Handlungen gegen das Vermögen zu verzeichnen, insbesondere beim Betrug (+148).
Die Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz (+57), gegen das Ausländergesetz (+67) und gegen die Bundesnebengesetze (+53) sind angestiegen.
Die Cyber-Kriminalität stieg massiv an: 2020 / 99 Delikte, 2021 / 253 Delikte.
Quelle: Kantonspolizei Glarus