Glarus

Kanton Glarus - Wölfe kommen Siedlungen nahe - Verhaltensregeln einhalten

Wölfe kommen den Siedlungen näher. (Symbolbild)
Wölfe kommen den Siedlungen näher. (Symbolbild) (Bildquelle: Peter Hopper (CC BY-NC 2.0))

Aufgrund der zunehmenden Sichtung der Wölfe im Kanton Glarus möchten wir Einheimische und Gäste mit dem vorliegenden Infoblatt ein paar Grundinformation zum Thema Wolf abgeben.

Allgemeines

Wölfe, die in freier Wildbahn aufwachsen und dort leben, sind grundsätzlich nicht gefährlich. Gefährlich kann es werden, wenn sich Wölfe an den Menschen gewöhnen und dessen Anwesenheit gar mit Futter in Verbindung bringen. Deswegen sollte man Wölfe – auch Jungwölfe – nie verfolgen, um sie zu beobachten oder zu fotografieren. Wölfe – wie alle Wildtiere – können aggressiv reagieren, wenn sie krank (z.B. Tollwut) oder verletzt sind, angefüttert wurden, oder wenn man sie in die Enge treibt.

Was treibt einen Wolf in Siedlungen?

  • Suche nach Fressbarem.
  • Unzureichend geschützte Haustiere (z.B. Hühner, Kaninchen).
  • Tierische Abfallreste (z.B. Nachgeburten auf Misthaufen) oder zugängliches Tierfutter.
  • Wildtiere (Reh und Hirsch).
  • Abkürzung durchs Dorf als direkter Weg z.B. von einer auf die andere Talseite.
  • Neugier.

Verhaltensregeln gegenüber dem Wolf

  • Wenn Sie einem Wolf begegnen, bleiben Sie ruhig stehen. Bemerkt der Wolf, dass Sie ihn entdeckt haben, zieht er sich in der Regel zurück oder flieht.

  • Wenn der Wolf nicht sofort flieht, machen Sie mit bestimmter Stimme auf sich aufmerksam.

  • Versuchen Sie auf gar keinen Fall, sich dem Wolf zu nähern, auch nicht, um das Tier zu fotografieren.

  • Verfolgen Sie nie einen Wolf.

  • Halten Sie ihren Hund immer unter persönlicher Kontrolle oder leinen Sie ihn an. Wie halten wir den Wolf von Siedlungsgebieten fern? Wölfe bei oder in Siedlungen verunsichern und verursachen Konflikte. Ziel muss es daher sein, diesen Tieren keinen Anlass zu geben, Siedlungen und damit die Nähe zu Menschen überhaupt aufzusuchen. Wir tun das, indem wir den Wölfen den Zugang zu sämtlichen Futterquellen in Siedlungsgebieten unterbinden. Es gelten folgende Regeln:

  • Abfall bis zur Entsorgung unter Verschluss halten (z.B. in der Garage). Keine Abfallsäcke, Abfallkübel und dergleichen im Freien deponieren.

  • Küchenabfälle fachgerecht im Kompost entsorgen. Diesen wildsicher machen, d.h. mit Gitter oder Deckel verschliessen.

  • Littering, d.h. Essensreste auch in kleinen Mengen nicht im Wald oder im Wanderoder Skigebiet entsorgen! (z.B. beim Biken, Wandern, Grillieren, Pick-Nicken, Campieren, Skifahren).

  • Wildtierfütterungsverbot keinerlei Futterstellen (Heu, Salat und dergleichen) für Wildtiere in Gärten oder Siedlungsnähe, denn der Wolf folgt seiner Beute (Reh und Hirsch).

  • Katzen- und Hundefutter nicht im Freien anbieten, auch nicht bei Rinder-, Pferdeoder Kleintierställen.

  • Nachgeburten nicht auf dem Miststock entsorgen.

  • Hühner, Kaninchen, Kleintiere ausreichend schützen. In der Lernphase der Wölfe ist es wichtig zu verhindern, dass Jungwölfe die Anwesenheit des Menschen mit Futter in Verbindung bringen. Diese Massnahmen und Umgang mit Fressbarem schützen auch vor Füchsen, welche oftmals in Siedlungen unterwegs sind («Stadtfüchse») und dort negativ auffallen. Melden Sie dem Wildhüter (s. unten) unverzüglich folgende Ereignisse:

  • Wölfe in Siedlungen, in Siedlungsnähe oder auf öffentlichen Plätzen.

  • Wölfe mit auffälligem Verhalten oder geringer Scheu.

  • gerissene Haus- und Wildtiere.

  • plötzlich auftretendes, abnormales Verhalten der Herde (Nutztiere).

  • alle Sichtbeobachtungen oder Spuren von Wölfen. Die professionellen Wildhüter überwachen systematisch und sorgfältig das Verhalten und den Aufenthalt der Wölfe. Bei Fragen gibt Ihnen der zuständige Wildhüter gerne Auskunft.

Quelle: Kapo GL