Uri

Kanton Uri – Neue Funkgeräte bei der Kantonspolizei im Einsatz

v.l.n.r. Funkgeräte Typ P2G Smart, Typ TPH700, Typ TPH900
v.l.n.r. Funkgeräte Typ P2G Smart, Typ TPH700, Typ TPH900 (Bildquelle: Kantonspolizei Uri)

Bei der Polizei geht die Meldung zu einem schweren Unfall ein. Jetzt muss alles schnell gehen. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst rücken unverzüglich vor Ort aus, um mit der Bergung zu beginnen. Via Funk werden laufend Aufgebote getätigt und Informationen ausgetauscht, damit das Ereignis erfolgreich bewältigt werden kann. Diese Kommunikation zwischen den verschiedenen Blaulichtorganisationen mittels Funk ist in der ersten Phase zentral und unabdingbar.

Um diesen wichtigen Austausch auch weiterhin gewährleisten zu können, erhielt die Kantonspolizei Uri per Ende Mai 2021 neue POLYCOM-Funkgeräte.

Wechsel von Funkgerät Typ P2G auf TPH900

Im Jahr 2007 wurden die Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizei Uri mit den damals aktuellen Funkgeräten des Typs P2G Smart der Firma SIEMENS ausgerüstet. Per Ende 2011 ist die Produktion dieses Gerätetyps eingestellt worden und mittlerweile wird vom Wartungspartner RUAG Defence für diesen Typ auch kein Support mehr angeboten. Aus diesen Gründen musste die Kantonspolizei Uri eine Umrüstung auf die neuste Funkgerätegeneration vornehmen. Die Umrüstung auf die neuen Funkgeräte Typ TPH900 konnte bei der Kantonspolizei Uri per Ende Mai 2021 abgeschlossen werden. Rund 115 neue Funkgeräte wurden den Einsatzkräften zugeteilt sowie in den Polizeifahrzeugen verbaut. Die Mitarbeitenden wurden dabei mit dem erforderlichen Equipment ausgerüstet und erhielten in einem Schulungsblock Informationen zu den Funktionalitäten der Geräte.

Mit der Umrüstung ist sichergestellt, dass die Funkkommunikation bei der Kantonspolizei Uri weiterhin lückenlos und ohne Einschränkungen erfolgen kann. Die Kosten der neuen Funkgerätegeneration belaufen sich auf rund 538'000 Franken.

Das POLYCOM Funknetz

POLYCOM ist das nationale Funksystem der Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit «BORS», das in der Schweiz in den Jahren 2001 bis 2015 schrittweise aufgebaut wurde. Es ermöglicht den Funkkontakt innerhalb der verschiedenen Organisationen wie Grenzwacht, Polizei, Feuerwehr, sanitätsdienstliches Rettungswesen, Zivilschutz inkl. Kantonaler Führungsstab Uri (KAFUR) und Gemeindeführungsstäbe (GFS), Unterhaltsdienste und unterstützende Verbände der Armee. Rund 55’000 Nutzer des Bundes, der Kantone und der Gemeinden können heute mit POLYCOM über eine einheitliche und homogene Infrastruktur Funkgespräche sowie kleine Mengen von Daten übertragen. Im September 2005 genehmigte das Urner Stimmvolk den Kreditbeschluss für das Projekt über den Erwerb und die Erstellung des Sicherheitsfunknetzes POLYCOM.

Mittlerweile ist POLYCOM in die Jahre gekommen und der Wechsel von der analogen in die digitale Welt drängt sich auf. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) hat deshalb das Projekt «Werterhaltung POLYCOM 2030» zur Sicherstellung der Nutzungsdauer bis ins Jahr 2030 und zur nachhaltigen Werterhaltung des Gesamtsystems initiiert. Mit dem Umbau auf die IP-Technologie kann die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems bis mindestens ins Jahr 2030 sichergestellt werden. Die Kantonspolizei Uri wird ihr Teilnetz im Jahr 2022 umbauen. Die hierfür erforderlichen Mittel von etwas mehr als 2.5 Mio. Franken wurden vom Urner Parlament gutgeheissen.