In der Nacht auf den 19. Februar 2023 wurde eine männliche Person beim Rastplatz Hexentobel angegriffen und verletzt. Er gab an, dass er von fünf Personen unvermittelt angegriffen und geschlagen worden sei (wir berichteten). Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Thurgau führten in der Folge umfangreiche Ermittlungen durch und konnten fünf tatverdächtige Männer identifizieren. Dabei traten zwei weitere, ähnliche Vorfälle zutage – einer in derselben Nacht, ein weiterer rund zwei Monate später.
Vergangene Woche hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier der mutmasslich Beteiligten erhoben: einen 21-jährigen und einen 20-jährigen Schweizer, einen 20-jährigen Italiener und einen 22-jährigen Türken. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, in unterschiedlicher Zusammensetzung auf dem Rastplatz Hexentobel insgesamt drei Personen angegriffen, schwulenfeindlich beschimpft und verletzt zu haben.
Die Anklage umfasst unter anderem mehrfachen Angriff, einfache und versuchte schwere Körperverletzung, mehrfache Tätlichkeiten sowie mehrfache Beschimpfungen.
Die Staatsanwaltschaft beantragt Freiheitsstrafen zwischen 24 Monaten bedingt und 36 Monaten teilweise bedingt, Geldstrafen von 60 bis 90 Tagessätzen – in einem Fall unbedingt – sowie Landesverweise von sieben Jahren gegen die beiden ausländischen Angeklagten.
Beim fünften Mann handelt es sich um einen Jugendlichen. Das Verfahren gegen ihn wurde separat durch die Jugendanwaltschaft des Kantons Thurgau geführt und ist bereits erledigt.
Die Anklage wurde beim Bezirksgericht Münchwilen eingereicht. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
Quelle der Nachricht: Staatsanwaltschaft Thurgau