Der Kantonspolizei Bern werden seit mehreren Monaten aus dem ganzen Kanton vermehrt betrügerische Telefonanrufe gemeldet. Mehrheitlich stehen diese im Zusammenhang mit den bekannten Betrugsmaschen «Schockanruf» und «Falsche Polizisten». Alleine diese Woche gelang es Betrügern, einen Gesamtbetrag in der Höhe von über 200'000 Franken zu erbeuten. Die Kantonspolizei Bern ruft erneut zur Vorsicht auf.
Diese Woche gingen über 30 Meldungen zu betrügerischen Telefonanrufen bei der Kantonspolizei Bern ein. In vier Fällen gelang es den Betrügern, einen Gesamtbetrag von über 200'000 Franken zu erbeuten. Bereits seit mehreren Monaten stellt die Kantonspolizei Bern eine Häufung von Meldungen im Zusammenhang mit betrügerischen Telefonanrufen fest. Im Monat Mai wurden rund 170 Meldungen registriert und in über zehn Fällen gelang es verschiedenen Täterschaften, Wertsachen und Bargeld zu erbeuten. In einzelnen Fällen konnte dank dem umsichtigen Handeln von Bankmitarbeitenden grösserer Schaden verhindert werden.
Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen Bargeld im Wert von zirka 300'000 Franken sowie Wertsachen in der Höhe von zirka 227'000 Franken an Betrüger und Betrügerinnen übergeben. Diesbezüglich sind weiterführende Ermittlungen unter der Leitung der zuständigen kantonalen Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte im Gang.
Nebst dem grossen wirtschaftlichen Schaden kommt für die Betroffenen häufig eine grosse psychische Belastung hinzu. Auffallend ist zudem, dass mehrere der betroffenen Personen im Nachhinein aussagen, dass sie eigentlich um die Problematik wussten. Offensichtlich gelingt es der Täterschaft jedoch, ihre Opfer am Telefon dermassen unter Druck zu setzen, dass sie dennoch Geld aushändigen.
Die Kantonspolizei Bern warnt daher erneut vor betrügerischen Telefonanrufen und gibt folgende Verhaltenstipps:
Brechen Sie bei verdächtigen Anrufen das Gespräch sofort ab – insbesondere, wenn die Anrufenden Druck ausüben. Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei über die Notrufnummern 117 oder 112.
Übergeben Sie niemals Bargeld oder Schmuck an unbekannte Personen.
Seien Sie misstrauisch, wenn «Verwandte» Geld von Ihnen fordern.
Die echte Polizei verlangt nie, dass Sie Bargeld/Wertsachen übergeben oder hinterlegen und auch nicht, dass Sie Seriennummern von Banknoten am Telefon vorlesen. Es werden auch nie telefonisch Kautionen oder Vorauszahlungen bei Verkehrsunfällen oder ähnlichem verlangt.
Lassen Sie sich durch beunruhigende und dramatische Schilderungen sowie zum Beispiel durch weinende Stimmen im Hintergrund nicht verunsichern.
Geben Sie keine Informationen zu familiären oder finanziellen Verhältnissen bekannt.
Rufen Sie Ihre Söhne oder Töchter auf deren «alten» und bekannten Handynummern an, um zu überprüfen, ob es sich beim Anrufer oder bei der Anruferin tatsächlich um eine angehörige Person handelt.
Die Polizei rät, das Thema regelmässig mit Angehörigen zu besprechen. Auch die Mitarbeitenden von Finanzinstituten sind zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen.
Quelle der Polizeimeldung: Kapo BE