Die Anzahl der von der Kantonspolizei Bern registrierten Verkehrsunfälle auf Berner Strassen sind im Jahr 2024 leicht gesunken.
Dagegen ist eine Person mehr auf Berner Strassen verstorben als im vergangenen Jahr. Von 29 Personen, die bei Unfällen ums Leben gekommen sind, waren 14 Fussgängerinnen und Fussgänger, Velo- oder E-Bike-Lenkende. Aus diesem Grund setzt die Kantonspolizei 2025 erneut auf den Schwerpunkt «Urbane Mobilität».
Die Kantonspolizei Bern hat im Jahr 2024 insgesamt 5'337 Verkehrsunfälle rapportiert und verzeichnet damit gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme um 168 Fälle.
Insgesamt wurden im Jahr 2024 2'951 Personen bei Unfällen im Strassenverkehr verletzt (-188), 29 Personen sind ums Leben gekommen (+1). Im Vergleich zum vorhergehenden Jahr wurde kein Kind im Strassenverkehr getötet.
Im Innerorts- und Ausserortsbereich ereigneten sich leicht weniger Unfälle als im Vorjahr (3'297; -153 bzw. 1'300; -8). Auf den Autobahnen blieben die Zahlen in etwa auf dem Niveau von 2023 (740; -7).
Unfallursachen
Im Jahr 2024 haben Personen im Alter von über 64 Jahren prozentual mehr Unfälle verursacht als die 18 bis 24-Jährigen.
Dies entspricht dem Trend der letzten Jahre. Seniorinnen und Senioren waren 2024 bei 995 Unfällen involviert (-59), wobei das Missachten des Vortritts die häufigste Ursache war.
Bei den 886 (+15) Unfällen, die junge Erwachsene verursacht haben, waren mangelnde Fahrpraxis sowie nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptgründe.
Über alle registrierten Verkehrsunfälle gesehen handelt es sich meist um Schleuder- und Selbstunfälle (2'209), Auffahrunfälle (855) oder Einbiegeunfälle (646). Im Jahr 2024 nahm die Zahl der Unfälle ab, bei denen Fahrfähigkeit beeinträchtigende Substanzen eine Rolle spielten.
Es ereigneten sich 453 (-38) Unfälle, in welchen Alkohol-, 65 (-26) Drogen- oder Medikamenteneinfluss 63 (-8) ursächlich waren.
Langsamverkehr - Zunahme von getöteten Fussgängern und tödlichen Motorrad-Unfällen
In der Kategorie des Langsamverkehrs hielt sich die Anzahl Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr konstant.
Übergreifend nahm die Anzahl der verletzten Personen ab, jedoch kamen mehr Personen ums Leben.
Bei den Fussgängern (inkl. fahrzeugähnliche Geräte) wurden 196 (-53) im Strassenverkehr verletzt, 8 (+5) kamen ums Leben. Bei Unfällen mit Fahrrädern wurden 2024
383 (-35) Personen verletzt, 1 (-4) Person verlor ihr Leben. Mit langsamen E-Bikes verunfallten 203 (-30) Lenkende, 4 (+2) Personen verstarben.
Mit schnellen E-Bikes verunfallten 89 (-3), davon endete 1 (-1) Unfall tödlich. 385 (-56) Motorradlenkende (ohne Kleinmotorräder) verletzten sich im Jahr 2024, 6 (+2) Unfälle endeten tödlich.
Bei den Motorfahrrädern gab es 56 (+15) Unfälle, bei den E-Trottinetts 46 (+/- 0) und bei den E-Rollern 17 (-9). Hierbei verstarb niemand.
Schwerpunkt bei den Motorradfahrenden und der «Urbanen Mobilität»
Auch im Jahr 2024 wurden bei Unfällen viele Teilnehmende des Langsamverkehrs verletzt.
Insbesondere bei E-Bikes dürfte die Zunahme der Unfälle auch auf die zunehmende Verbreitung dieses Fortbewegungsmittels zurückzuführen sein.
Deren Nutzung ist aufgrund der Geschwindigkeit und des geringen Schutzes für die Lenkenden nicht ungefährlich. Besonders auffällig waren 2024 die grosse Anzahl von Motorradunfällen auch im urbanen Raum.
Insbesondere jüngere Motorradlenkerinnen und Motorradlenker zwischen 16 und 17 Jahren waren in Unfälle verwickelt. Aus diesem Grund setzt die Kantonspolizei Bern im Jahr 2025 erneut den Fokus auf den Schwerpunkt «Urbane Mobilität».
Aus demselben Grund wird die im letzten Jahr gestartete Motorradkampagne «schliifts?!» 2025 auch auf den Urbanen Raum ausgeweitet. Mehr Informationen dazu unter: www.police.be.ch/alles-im-blick und Kampagne «schliifts?!».
Quelle der Polizeinachricht: Kantonspolizei Bern