Kanton Bern - Weniger Verkehrsunfälle 2022
Symbolbild (Bildquelle: Kantonspolizei Bern)
Die Anzahl der von der Kantonspolizei Bern rapportierten Verkehrsunfälle ist im Jahr 2022 gesunken. Allerdings sind sowohl bei der Anzahl Verletzten als auch bei der Anzahl der tödlich verletzten Personen Anstiege zu verzeichnen. Das vierte Jahr in Folge waren keine Kinder oder Jugendliche als Todesopfer zu beklagen.
Kanton Bern
Leichter Rückgang bei der Anzahl Verkehrsunfälle im Jahr 2022
Die Anzahl der von der Kantonspolizei Bern rapportierten Verkehrsunfälle ist im Jahr 2022
gesunken. Allerdings sind sowohl bei der Anzahl Verletzten als auch bei der Anzahl der
tödlich verletzten Personen Anstiege zu verzeichnen. Das vierte Jahr in Folge waren keine
Kinder oder Jugendliche als Todesopfer zu beklagen.
Während im Jahr 2021 im Kanton Bern 5525 Verkehrsunfälle rapportiert wurden, waren es im
letzten Jahr 5446. Die Anzahl Verletzter ist von 3021 auf 3086 Personen angestiegen und auch
die Anzahl der Verkehrstoten ist von 17 Personen auf 22 angestiegen. Trotzdem liegt der Wert
noch deutlich unter dem Fünfjahresmittel von 26 getöteten Personen. Weder Kinder noch
Jugendliche verunglückten im Jahr 2022 tödlich im Strassenverkehr. Im Innerorts- und
Ausserortsbereich ereigneten sich weniger Unfälle als im Vorjahr. Auf Autobahnen hingegen ist
eine Zunahme von Unfällen zu bemerken – ebenso ist die Anzahl Personen gestiegen, die auf
Autobahnen verletzt oder getötet wurden.
Unfallursachen
Die 18- bis 24-Jährigen verursachten im Jahr 2022 weniger Unfälle als die über 64 Jahre alten
Verkehrsteilnehmenden. Der Trend der letzten Jahre – ausgenommen das Jahr 2021 – setzt sich
somit fort. Die Hauptursachen, welche bei den 18- bis 24-Jährigen zu Unfällen geführt haben,
waren mangelnde Fahrpraxis, nicht an die Strassenverhältnisse angepasste Geschwindigkeit
sowie zu nahes Aufschliessen. Bei den über 64-Jährigen waren dies hauptsächlich Fehlverhalten
bei Fahrbewegungen (wie beispielsweise Touchieren eines Trottoirs), Missachten der
Vortrittsregelung und momentane Unaufmerksamkeit.
Bei den Unfallursachen Alkohol- und Drogeneinfluss ist eine leichte Zunahme zu verzeichnen.
Bei Fahren unter Medikamenteneinfluss ist hingegen eine deutliche Abnahme festzustellen.
Ebenfalls hat die Anzahl Unfälle mit Falschfahrenden auf Autobahnen/Autostrassen
abgenommen. Bei zehn Verkehrsunfällen mit Todesfolge steht eine medizinische Ursache oder
ein Suizid als Ursache im Vordergrund. Für diese Unfälle wurden folglich keine Verkehrstoten in
der Statistik erfasst.
Mehr verletzte und tödlich verunglückte Personen im Langsamverkehr
Die Anzahl der Verletzten im sogenannten "Langsamverkehr" nahm im Jahr 2022 im Vergleich
zum Vorjahr um rund 13% zu. Insbesondere bei Fussgängerinnen und Fussgängern,
Velofahrerinnen und Velofahrern sowie Personen auf fahrzeugähnlichen Geräten musste ein
Zuwachs der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmenden verzeichnet werden. Ein markanter
Rückgang ist bei der Anzahl im Strassenverkehr getöteter Motorradfahrenden festzustellen.
Schwerpunkt Urbane Mobilität
Auch im Jahr 2022 wurden bei Unfällen mit Beteiligung des Langsamverkehrs viele Personen
verletzt. Insbesondere bei E-Bikes dürfte die Zunahme der Unfälle auch auf die zunehmende
Verbreitung und Nutzung dieses Fortbewegungsmittels zurückzuführen sein.
Die zunehmende Mobilität in Verbindung mit neuen Mobilitätsformen stellt im Zuge der
Urbanisierung wachsende Anforderungen an die Verkehrssicherheit und damit auch an die
verkehrspolizeiliche Tätigkeit. Deshalb legt die Kantonspolizei Bern ab diesem Jahr einen
Schwerpunkt auf das Thema «Urbane Mobilität». Im Rahmen des Schwerpunktes werden
bewährte präventive und repressive Massnahmen der letzten Jahre fortgeführt und im Hinblick
auf die Herausforderungen im urbanen Umfeld geschärft. In den kommenden Monaten fokussiert
die Kantonspolizei Bern insbesondere auf E-Trendfahrzeuglenkende und setzt sich mit gezielten
präventiven Aktionen und Kontrollen für das sichere und unfallfreie Verhalten im Strassenverkehr
ein.
Quelle: Kantonspolizei Bern

