Seit knapp 15 Jahren wandern immer öfter Tiere dieser Art auf natürliche Weise in die Schweiz ein. Nun wurde er erstmals auch im Kanton Luzern nachgewiesen: der Goldschakal, der einem Fuchs ähnelt, Wölfe meidet und als geschützte Art gilt. Zwischen Neuenkirch und Hellbühl ist er Ende März in eine Fotofalle getappt.
Eine geschützte Tierart
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Goldschakals liegt in Südosteuropa. Seit den 1950er-Jahren breitet sich die Tierart in Richtung Mittel- und Nordeuropa aus. Abwandernde Jungtiere können in kurzen Zeiträumen Distanzen von über 200 Kilometer zurücklegen, was die natürliche Ausbreitung des Goldschakals zusätzlich unterstützt. Seit ein paar Jahren haben sich die Nachweise in der Schweiz gehäuft. Bis anhin konnten aber nur durchziehende Einzeltiere nachgewiesen werden. Irgendwann dürfte sich der Goldschakal aber zumindest in den tieferen Lagen der Schweiz auch niederlassen und fortpflanzen.

Gründe für die Ausbreitung in den letzten Jahrzehnten liegen in der grossflächigen Dezimierung des Wolfes im frühen 20. Jahrhundert, in der Klimaerwärmung und in der Öffnung der Landschaft durch das menschliche Zurückdrängen der Wälder. Somit ist der Goldschakal keine durch den Menschen in unser Gebiet eingeführte Tierart wie der Waschbär oder der Marderhund. Deshalb gilt er bundesrechtlich als geschützte Tierart und darf nicht bejagt werden.
Der Goldschakal: kein Fuchs, kein Wolf und ein Allesfresser
Der Goldschakal ähnelt einem Fuchs, ist aber hochbeiniger, kräftiger gebaut und hat einen kürzeren Schwanz. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Ohrrückseiten und Vorderpfoten, die beim Fuchs schwarz und beim Goldschakal goldbraun sind. Gegenüber einem Wolf ist der Goldschakal hingegen deutlich kleiner, weniger kräftig gebaut und mit einer deutlich feineren Schnauze.
Bezüglich den Lebensraumansprüchen sind Goldschakale äusserst anpassungsfähig. Häufig suchen sie Lebensräume in Gewässernähe, da es dort viel Deckung und ein grosses Nahrungsangebot gibt. Generell sind Gebiete mit vielen unterschiedlichen Strukturen (Hecken, offene Flächen, Gewässern, etc.) sehr geeignet. Gemieden werden höhere Lagen mit über längere Zeit geschlossener Schneedecke sowie intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiete ohne Deckung.
Der Goldschakal meidet zudem Gebiete, in denen Wölfe vorkommen, da Goldschakale von diesen erbeutet werden können. Das Nahrungsspektrum des Goldschakals entspricht hauptsächlich demjenigen des Fuchses und besteht überwiegend aus kleineren Tieren wie Nagern oder Amphibien, seltener auch aus Aas und pflanzlicher Nahrung. Goldschakale können aber Tiere bis zur Grösse eines Rehs erbeuten, vor allem, wenn sie als Paar oder im Rudel unterwegs sind.
Quelle der Nachricht: Staatskanzlei LU