Im Kanton St.Gallen bleiben die Schulen auch in den kommenden Wochen im Präsenzunterricht. Dieser Beschluss gründet auf zwei Faktoren: Erstens hat der Bundesrat auf Empfehlung seiner Task Force auf eine landesweite Anordnung von
Fernunterricht verzichtet und zweitens gehen die Fallzahlen im Kanton St.Gallen
spürbar zurück und haben mittlerweile ein vergleichbar tiefes Niveau erreicht. In der
Volksschule werden präventiv zusätzliche Schutzvorkehren getroffen: eine umfassende Maskenpflicht für alle Erwachsenen, die sich in den Schulräumen aufhalten
und ein Verbot offener Schulbesuchstage.
Die St. Galler Schulen der Sekundarstufe II sind auf den 18. Januar 2021 nach einer Fernunterrichts-Spanne von zwei Wochen nach den Festtagen wieder auf Präsenzunterricht
umgestiegen. Zwischenzeitlich sehen sich die Kantone mit der Frage konfrontiert, ob sie
im Hinblick auf die Verschärfungen, die der Bundesrat für Gesellschaft und Wirtschaft zur
Prävention vor der Virusmutation angeordnet hat, auch für die Schulen noch rigorosere
Massnahmen treffen sollen.
St.Gallen sieht vom neuerlichen Übergang in den Fernunterricht ab. Er stellt dabei auf die Empfehlung der Task Force des Bundes und auf die sinkenden Fallzahlen im Kanton
St. Gallen ab.
Die Schulen werden allerdings angewiesen, die grossen
Räumlichkeiten wie zum Beispiel Aulen oder Foyers als Aufenthalts- und Verpflegungszonen mit grösstmöglichen Abständen zu nutzen. Damit und mit den schon bestehenden
und bewährten Schutzkonzepten lassen sich Ansammlungen ausserhalb der Unterrichtszimmer – dort gelten feste Sitzordnungen – minimieren.
Abzulehnen sind insbesondere «Hybrid-Modelle» mit halb Präsenz- und halb Fernunterricht – damit würde Unruhe in den Schulbetrieb getragen, ohne dass die gesundheitspräventive Wirkung klar ersichtlich wäre. Die Entscheidinstanzen werden die Lage in den folgenden zwei Wochen bis zu den vielerorts anstehenden Sportferien genau beobachten.
Sollte die pandemische Lage es im weiteren Verlauf erfordern, bleiben einschneidendere
Massnahmen vorbehalten.
Keine Schulbesuchstage
Für die Volksschule hält St.Gallen ohnehin am Präsenzunterricht fest. Um die Ansteckungen mit dem
Coronavirus noch weiter einzuschränken, ist im Kanton ab dem 25. Januar 2021 innerhalb der
Schulgebäude aller Stufen von allen Lehrpersonen und allen weiteren Erwachsenen konsequent und obligatorisch die
Maske zu tragen. Dies betrifft in erster Linie die Volksschule, wo das Maskentragen bisher lediglich empfohlen bzw. differenziert geregelt war –
auf der Sekundarstufe II gilt die durchgehende Tragepflicht bereits seit längerem. In der
Volksschule gilt weiterhin auch Maskenpflicht für die
Jugendlichen der Oberstufe. Sodann
können unter Einhaltung der geltenden Schutzvorschriften (Maskentragepflicht, 1,5 Meter
Abstand, 5-
Personen-Regel usw.) zwar weiterhin Elterngespräche stattfinden, untersagt
werden jedoch aufgrund des zu hohen Durchlaufs an Personen und der angestrebten Minimierung der Kontakte die offenen Besuchstage.
Raumluftreinigung und frühere Impfungen für Lehrpersonen prüfen
Die Kantonsschule Wil wird demnächst zwei verschiedene Raumluftreinigungsgeräte testen. Diese Geräte sollen geschlossene Räume von Aerosol und somit von Covid-Viren reinigen können. Die Testergebnisse könnten allenfalls erlauben, zu einem Schulunterricht
mit weniger Massnahmen zurückzukehren. Ob und ab wann diese in den Klassenzimmern zum Einsatz kommen, wird nach der Pilotphase entschieden.
Des Weiteren wäre es zu begrüssen, dass die Lehrpersonen noch vor der breiten Bevölkerung geimpft werden können. Diese Berufsgruppe kann im Normalfall des Präsenzunterrichts nicht auf Homeoffice ausweichen und ist somit dem Risiko einer Ansteckung oder
einer Verbreitung in einem grösseren Masse ausgesetzt. Das Bildungsdepartement prüft
eine entsprechende Lösung im Kontakt mit den zuständigen Stellen. Aufgrund der knappen Impfstoffmenge und der Priorisierung für Hochrisikopatientinnen und -patienten wäre
aber eine Impfung voraussichtlich erst im Frühjahr möglich.