Kryptowährungen sind in aller Munde und die Verlockung, zu investieren und vielleicht schöne Gewinne zu machen, ist gross. Doch auch Betrüger sind auf diesem Gebiet aktiv und versuchen immer wieder, Personen und Firmen zu Investitionen zu verleiten. Die Zuger Polizei bearbeitet aktuell mehrere Fälle, in denen Geschädigte Teil ihres Privatvermögens in Kryptowährung umgetauscht und an Betrüger überwiesen haben, in der Meinung ihr Geld bei seriösen Plattformen in Kryptowährung anzulegen. Die Schadenssumme beläuft sich in diesen Fällen auf mehrere Hunderttausend Franken. In einem Fall ergaunerte eine unbekannte Täterschaft fast 500'000 Franken.
In einem weiteren Betrugsfall mit Kryptowährung ist eine Firma Opfer von sogenannten CEO-Betrügern geworden. Die unbekannte Täterschaft gab sich via Messengerdienst «Telegram» als CEO einer Firma aus und wies einen Mitarbeiter an, ihm Kryptowährung in der Höhe von rund 200'000 Franken zu beschaffen. Dieser kam der Aufforderung des «Chefs» nach und wechselte die Summe. Erst nach der erfolgten Investition bemerkte der Mitarbeiter, dass der Benutzername und die E-Mail-Adresse verfälscht waren. Umgehend wurde die Polizei eingeschaltet.
Die Zuger Polizei rät zu einem gesunden Misstrauen und gibt folgende Tipps:
- Seien Sie generell vorsichtig bei Investitionen, nehmen Sie sich genügend Zeit und lassen Sie sich von seriösen und etablierten Banken oder Handelsplattformen für Kryptowährungen umfassend beraten.
- Googlen und informieren Sie sich über die verschiedenen Börsen. Lesen Sie Rezensionen sorgfältig durch - nicht nur auf der ersten Seite der Google-Recherche - und sprechen Sie mit erfahrenen Investoren, bevor Sie eine Anlage tätigen.
- Prüfen Sie vor einem Investment in Kryptowährung zudem die Bestimmungen und Geschäftsbedingungen der jeweiligen Handelsplattform genau.
Auch Firmen sind im Visier der Betrüger:
- Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden und machen Sie die Betrugsmasche in Ihrem Unternehmen bekannt.
- Verifizieren Sie Zahlungsaufforderungen und Investitionsanweisungen. Nutzen Sie dazu zwingend einen zweiten Kommunikationskanal. Am sichersten ist ein persönliches Telefongespräch und direkte Rückfragen beim Auftraggeber wie beispielsweise dem CEO.
- Prüfen Sie E-Mailadressen genau und geben Sie diese unbedingt neu von Hand ein - im Zweifel nie die Antwortfunktion aus der E-Mailanwendung nutzen.
Gemäss den bisherigen Ermittlungen muss davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Täterschaft um eine professionelle, gut vernetzte kriminelle Organisation handelt.