Bern

Kanton Bern – Bevölkerung vertraut der Polizei

Berner Bevölkerung fühlt sich im Kanton sicher (Symbolbild)
Berner Bevölkerung fühlt sich im Kanton sicher (Symbolbild) (Bildquelle: Kantonspolizei Bern)

In diesem Jahr wurde die Bevölkerung des Kantons Bern erneut zum Sicherheitsempfinden und zur Wahrnehmung der Polizei im öffentlichen Raum befragt. Das subjektive Sicherheitsempfinden sowie das Vertrauen in die Polizei sind hoch.

Die Kantonspolizei Bern hat in diesem Jahr eine erneute Bevölkerungsbefragung zum Sicherheitsempfinden und der Arbeit der Polizei im öffentlichen Raum durchgeführt. Ziel war es, Erkenntnisse über die aktuelle Sicherheitssituation sowie das subjektive Sicherheitsempfinden der Berner Bevölkerung zu erhalten. Insgesamt wurden rund 12'000 Bürgerinnen und Bürger aus dem Kanton Bern zu einer Online-Befragung eingeladen.

Die Kantonspolizei Bern führte die Kurzbefragung zur Gewährleistung der Vergleichbarkeit analog der letzten Bevölkerungsbefragung 2021 zusammen mit einem externen Partner, der w hoch 2 GmbH, durch. Die Rücklaufquote lag bei erfreulichen 39% und es konnten Daten von 4'585 Personen für die Analyse verwendet werden.

Die diesjährige Umfrage zeigt, dass kantonsweit sowohl das Vertrauen in die Polizei als auch die Zufriedenheit mit der Arbeit der Polizei hoch sind. «Das positive Resultat zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind – wir wollen uns aber stets verbessern.», erklärt Polizeikommandant Christian Brenzikofer. Auch in Zukunft wird die Kantonspolizei Bern regelmässig Bevölkerungsbefragungen durchführen.

Berner Bevölkerung fühlt sich sicher – sowohl tagsüber als auch nachts

Die Bevölkerung des Kantons Bern fühlt sich tagsüber im öffentlichen Raum sicher. Über 83% fühlen sich zudem im öffentlichen Verkehr eher sicher oder sehr sicher. Am sichersten fühlen sich die Befragten mit 95% in ihrer Wohngegend. Betreffend dem Sicherheitsempfinden resultieren zwischen den Befragungen im 2021 und 2024 keine bedeutsamen Unterschiede. Der überwiegende Teil der Befragten fühlt sich zudem tagsüber sicher, während in den Nachtstunden das Sicherheitsempfinden etwas tiefer ist. Frauen fühlen sich nachts unsicherer als Männer, wobei die grössten Unterschiede im öffentlichen Verkehr und zu Fuss auftreten. Die befragten ausländischen Staatsbürgerinnen und -bürger bewerten ihre Sicherheit sowohl tagsüber wie auch nachts etwas höher als die befragten Schweizer Staatsbürgerinnen und -bürger. Der Vergleich nach Verwaltungskreisen zeigt, dass das Sicherheitsempfinden der Befragten nachts im Berner Jura am tiefsten eingeschätzt wird, obwohl auch dort eine klare Mehrheit ein hohes Gefühl der Sicherheit hat. Das Sicherheitsempfinden nachts ist im obersten Simmental am höchsten.

Eine grosse Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, nämlich 88%, vertraut der Kantonspolizei und rund 86% sind mit der Arbeit der Polizei zufrieden. Sowohl das Vertrauen wie auch die Zufriedenheit werden bei älteren Personen höher bewertet als bei jüngeren.

Mehr Kommunikation seitens Polizei gewünscht – gezielt mit Jugendlichen

Über alle Altersgruppen hinweg findet eine Mehrheit der Befragten mit 56%, dass die Kantonspolizei Bern mehr mit den Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren sollte. Wird nach dem Verhalten der Kantonspolizei gefragt, so wird dieses im Allgemeinen als positiv wahrgenommen. Sie wird generell als sehr höflich, hilfsbereit und offen, aber auch als bestimmt bewertet. Auch hier zeigen die Ergebnisse aus der Befragung, dass ältere Personen die Polizei positiver beurteilen als Jugendliche.

Ab 2025 wird die Kantonspolizei Bern daher einen besonderen Wert auf die Stärkung der Kommunikation mit Jugendlichen legen. Der Fokus liegt dabei auf der direkten Interaktion, beispielsweise mittels Jugendpatrouillen, dies um den persönlichen Dialog zu fördern und den Kontakt auf Augenhöhe zu intensivieren. So wird eine vertrauensvolle Basis für offene Gespräche und gegenseitiges Verständnis geschaffen.

Sichtbare Präsenz – Brennpunkte im Fokus

Die Berner Bevölkerung nimmt die Polizei aktiv wahr. Eine Mehrheit der Befragten wünscht sich eine bessere Erreichbarkeit und eine stärkere Präsenz von uniformierten Polizistinnen und Polizisten. Über 90% der Bürgerinnen und Bürger gaben an, die Polizei am häufigsten in Patrouillenfahrzeugen wahrzunehmen. Gewünscht wird, dass die Kantonspolizei Bern strenger, repressiver, konsequenter und schneller intervenieren soll.

Um diesem Wunsch der Bevölkerung nach erhöhter Uniformpräsenz gerecht zu werden, setzt die Kantonspolizei Bern auf gezielte Massnahmen und wird die Präsenz dort intensivieren, wo es besonders notwendig ist, nämlich bei sogenannten Brennpunkten im ganzen Kantonsgebiet. Damit dies realisiert werden kann, arbeiten wir auch weiterhin daran, unsere Personalressourcen zu erhöhen. So setzt die Kantonspolizei Bern 2025 ebenfalls einen Fokus auf die Rekrutierung zusätzlicher Polizistinnen und Polizisten, was auch durch die Einführung einer neuen Rekrutierungskampagne unterstützt wird.

Erreichbarkeit für Opfer von Gewaltdelikten optimieren

Bei der Frage, in welchen Bereichen die Kantonspolizei mehr handeln sollte, wurden von den Befragten drei Handlungsbereiche als besonders zentral genannt: Fast 60% der Befragten finden jeweils, dass die Kantonspolizei Bern gegen sexuelle Übergriffe (58,4%), körperliche Angriffe (57,2%) sowie gegen Vandalismus und Sachbeschädigungen (54,7%) mehr handeln sollte.

So setzt die Kantonspolizei Bern 2025 auch einen Schwerpunkt auf Frauen, die Opfer von Gewaltdelikten geworden sind und will die Erreichbarkeit für die Betroffenen optimieren. Es werden interne Weiterbildungsmassnahmen für Mitarbeitende, die in den relevanten Bereichen tätig sind, geplant und durchgeführt.

Weitere Massnahmen, wie etwa entsprechende Präventionsunterlagen und eine Homepage für das Berner Modell (mehr zu diesem Hilfsangebot: Sexuelle Gewalt: professionelle Hilfe für Opfer dank dem Berner Modell - Blog der Kantonspolizei Bern), sind in Erarbeitung. Auch an Schulen im Kanton Bern erfolgt unter anderem zum Thema sexualisierte Gewalt eine Sensibilisierung. Die getroffenen Massnahmen sollen die gesamte Bevölkerung entsprechend sensibilisieren, Hürden abbauen und so auch das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Opfer von Gewaltdelikten fördern.

Quelle der Polizeinachricht: Kapo BE